Nutzt WeTransfer deine Inhalte für KI-Training?

Jul 16, 2025

Nutzt WeTransfer deine Inhalte für KI-Training?

In der Kreativbranche ist das Vertrauen in unsere Tools von größter Bedeutung. Wir arbeiten mit sensiblen Kundendaten, unveröffentlichten Projekten und persönlichen Informationen, die alle ein Höchstmaß an Sicherheit und Vertraulichkeit erfordern. Deshalb hat eine kürzliche Änderung der Nutzungsbedingungen von WeTransfer Schockwellen durch die Branche gesendet und viele fragen sich, ob ihre Inhalte zum Trainieren von KI verwendet werden.

Der Aufschrei war schnell und laut – und das aus gutem Grund. Lass uns aufschlüsseln, was passiert ist, warum es wichtig ist und was du tun kannst, um deine Arbeit zu schützen.

Der Auslöser: Die umstrittenen neuen AGB von WeTransfer

WeTransfer, ein Dienst, auf den sich viele Kreative seit Jahren verlassen, hat seine Nutzungsbedingungen mit einer äußerst bedenklichen Klausel aktualisiert. Die neuen Bedingungen gewährten WeTransfer eine „unbefristete, weltweite, gebührenfreie, übertragbare und unterlizenzierbare Lizenz an allen geistigen Eigentumsrechten“ für die von Nutzern hochgeladenen Inhalte.

Diese Lizenz diente nicht nur dem Betrieb des Dienstes, sondern auch der „Entwicklung und Vermarktung neuer Technologien und Dienste“, einschließlich des Rechts, „Inhalte weiterzuverkaufen, zu veröffentlichen, zu senden oder anderweitig öffentlich aufzuführen“. Erschwerend kam hinzu, dass der Nutzer, der die Lizenz erteilte – nicht notwendigerweise der Rechteinhaber –, für alle Ansprüche haftbar gewesen wäre.

Der alarmierendste Teil? Die Bedingungen erwähnten ausdrücklich die Verwendung deiner Dateien für das Training von maschinellem Lernen.

Hier ist ein Blick auf die umstrittene Klausel, die den Sturm ausgelöst hat:

Die zwischenzeitliche Klausel (jetzt zurückgezogen):

6.3. Lizenz an WeTransfer. Um uns den Betrieb, die Bereitstellung und die Verbesserung des Dienstes und unserer Technologien (und die Entwicklung neuer) zu ermöglichen, müssen wir von Ihnen bestimmte Rechte in Bezug auf Inhalte einholen, die durch geistige Eigentumsrechte geschützt sind. Sie gewähren uns hiermit eine unbefristete, weltweite, nicht-exklusive, gebührenfreie, übertragbare, unterlizenzierbare Lizenz zur Nutzung Ihrer Inhalte zum Zwecke des Betriebs, der Entwicklung, der Kommerzialisierung und der Verbesserung des Dienstes oder neuer Technologien oder Dienste, einschließlich der Verbesserung der Leistung von maschinellen Lernmodellen, die unseren Prozess zur Inhaltsmoderation verbessern, in Übereinstimmung mit der Datenschutz- und Cookie-Richtlinie. Eine solche Lizenz beinhaltet das Recht, Inhalte zu vervielfältigen, zu verbreiten, zu modifizieren, darauf basierende abgeleitete Werke zu erstellen, zu senden, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, öffentlich darzustellen und aufzuführen. Sie haben keinen Anspruch auf eine Vergütung für eine Nutzung von Inhalten durch uns gemäß diesen Bedingungen. Die Verarbeitung personenbezogener Daten erfolgt stets in Übereinstimmung mit unserer Datenschutz- und Cookie-Richtlinie, die weitere Einzelheiten zu den Zwecken und Rechtsgrundlagen für eine solche Verarbeitung enthält.

Die Gegenreaktion: Ein Vertrauensbruch

Für Profis waren diese Bedingungen mehr als nur juristisches Fachchinesisch – sie waren eine direkte Bedrohung für ihre Existenzgrundlage. Die Postproduktions-Expertin Ashley Lynch brachte das Problem auf Bluesky perfekt auf den Punkt und wies auf den direkten Konflikt mit branchenüblichen Geheimhaltungsvereinbarungen (NDAs) hin.

Ashley Lynch auf Bluesky

Ashley Lynch auf Bluesky

Ihr Beitrag verdeutlicht einen entscheidenden Punkt: Die Nutzung von WeTransfer unter diesen Bedingungen würde einen Verstoß gegen rechtliche Vereinbarungen mit Kunden bedeuten und Karrieren sowie Reputationen gefährden.

WeTransfer macht einen Rückzieher und entschuldigt sich

Die heftige Gegenreaktion aus der Kreativ-Community zeigte Wirkung. WeTransfer machte schnell einen Rückzieher, zog die umstrittene Klausel zurück und entschuldigte sich für die „entstandene Verwirrung“.

Sie stellten ihre Position klar: „Wir verwenden kein maschinelles Lernen oder irgendeine Form von KI, um Inhalte zu verarbeiten, die über WeTransfer geteilt werden. Inhalte werden auch nicht an Dritte verkauft.“

Hier ist die neue, wesentlich kürzere Klausel, die sich jetzt in ihren Bedingungen befindet:

Die komplett neue Klausel:

6.3. Lizenz an WeTransfer. Um uns den Betrieb, die Bereitstellung und die Verbesserung des Dienstes und unserer Technologien zu ermöglichen, müssen wir von Ihnen bestimmte Rechte in Bezug auf Inhalte einholen, die durch geistige Eigentumsrechte geschützt sind. Sie gewähren uns hiermit eine gebührenfreie Lizenz zur Nutzung Ihrer Inhalte zum Zwecke des Betriebs, der Entwicklung und der Verbesserung des Dienstes, alles in Übereinstimmung mit unserer Datenschutz- und Cookie-Richtlinie.

Obwohl dies ein Schritt in die richtige Richtung ist, hat der Vorfall das Vertrauen vieler Kreativer in die Plattform nachhaltig beschädigt.

Also, nutzt WeTransfer deine Inhalte nun für KI-Training?

Offiziell, nein. WeTransfer hat öffentlich erklärt, dass sie deine Inhalte nicht für KI-Training verwenden, und die entsprechende Formulierung aus ihren Bedingungen entfernt. Die Tatsache, dass sie jedoch versucht haben, eine solche Klausel einzuführen, hat eine bleibende Narbe hinterlassen. Kannst du einem Dienst vertrauen, der bereit war, solch weitreichende Rechte an deinem geistigen Eigentum zu beanspruchen? Für viele lautet die Antwort ein klares Nein.

Sichere, professionelle Alternativen zu WeTransfer

Diese Kontroverse ist eine eindringliche Erinnerung daran, wie wichtig es ist, Tools zu wählen, die deine Inhalte und deine Kunden respektieren. Wenn du nach Alternativen suchst, hast du Glück. Es gibt hervorragende Dienste, die speziell für die Bedürfnisse von Kreativprofis entwickelt wurden.

Framebird: Mehr als nur ein Dateitransfer

Wenn du deine Arbeit nicht nur teilen, sondern auch schön und professionell präsentieren möchtest, ist Framebird die Antwort. Anstatt Kunden einen kalten Download-Link zu schicken, kannst du mit Framebird beeindruckende, private Galerien erstellen, in denen Kunden deine Arbeit direkt ansehen, kommentieren und freigeben können.

Es ist eine nahtlose Erfahrung, die deine Marke aufwertet und deinen Workflow optimiert. Du erhältst sicheren Dateiaustausch, Kunden-Proofing und professionelle Präsentation in einer Plattform.

Direkte Ersatzlösungen

Wenn du nur einen einfachen, direkten Ersatz für die Kernfunktionalität von WeTransfer suchst, ziehe diese Optionen mit kreativenfreundlicheren Bedingungen in Betracht:

  • Smash: (https://fromsmash.com) Bietet eine sehr ähnliche Benutzererfahrung wie WeTransfer, ohne die beängstigenden Bedingungen.
  • Swisstransfer: (https://www.swisstransfer.com) Eine weitere ausgezeichnete Alternative, die Datenschutz priorisiert und in der Schweiz gehostet wird.

Fazit: Deine Inhalte, deine Kontrolle

Der WeTransfer-Vorfall ist eine entscheidende Lektion für alle Kreativen. Die Tools, die wir wählen, sind wichtig. Lies immer die Nutzungsbedingungen und entscheide dich für Plattformen, die transparent und sicher sind und dich stärken, anstatt deine Arbeit auszunutzen. Vertrauen ist schwer zu gewinnen und leicht zu verlieren, und in der Welt der digitalen Werkzeuge ist es alles.

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